Der Motoriktyptest – Welcher Typ bist du?

Ein Test zur Bestimmung des Motoriktyps, soll die jeweiligen Muskelketten in voller Ausprägung aktivieren und subjektiv & objektiv überprüfbar machen. Um herauszufinden, welchem Typ du entsprichst, führen wir einen „Balance“-Test durch. Basis dafür bilden die bereits beschriebenen Haltungsprinzipien. Getestet wird eine signifikante typspezifische (statische) Körperhaltung auf die Faktoren: „Erdung & Vernetzung“
Um der differenzierenden Anforderung gerecht zu werden, müssen sich die Haltungen in folgenden Punkten unterscheiden:

• Gewicht auf Fußballen vs. Fersenbein – WICHTIG !
• Becken kippen nach vorn vs. aufrecht
• Nacken lang vs. kurz (Blick nach unten vs. nach oben)
• Atmung ausgeatmet vs. eingeatmet
• Arme rotieren nach innen (Pronation) vs. nach außen (Supination)

Der entsprechende Typ wird in seiner spezifischen Position stehend leicht das Gleichgewicht finden und bei Bedarf auch gegen einen externen physischen Druck (ein sanftes Schieben eines Übungspartners), erden&vernetzen können. Der Gegentyp jedoch kann in dieser Position nur schwer ein vernetztes Gleichgewicht finden und wird durch externen Druck eines Übungspartners schnell aus der Balance geraten.

WICHTIG: Beachte vor allem die Gewichtung auf dem Fuß (also Fußballen oder Fersenbalkon), sowie eine typgerechte Stellung des Beckens!
Gewicht auf den Fersen (beim Einatmertest Ψ) oder auf den Fußballen (beim ausatmetest Ω). Aufgerichtetes Becken beim Test für den Einatmer (Ψ) – leicht gekippt beim Test auf Ausatmer (Ω).

Getestet werden immer beide Positionen! Der Test, bei dem man ein stabiles Gleichgewicht (sogar gegen einen externen Druck) findet, entspricht dem vorherrschenden Motoriktyp

Ideal ist der weiter hinten beschriebene Test mit Übungspartner. Falls du jetzt keinen Übungspartner hast, führe vorerst nur den Selbsttest durch und bestätige das Ergebnis möglichst auch objektiv im Partnertest!

Selbsttest: Einatmer(Ψ)

Stufe 1:
Lege deine Handflächen am Rücken auf den Nierenbereich, die Ellenbogen tendieren zueinander. Schiebe die Hände etwas gegen die Beckenknochen (Po) nach unten, um das Becken beim Aufrichten nach hinten zu unterstützen (wichtig). Der vordere Hüftbereich öffnet sich und das Gewicht tendiert zum Fersenbein. Nun lege den Kopf in den Nacken und atme bequem ein. Halte den Atem an. Wenn du während der Übung weiteratmen willst, dann führe dies mit relativ gefüllter Lunge durch. Achte vor allem auf die aufrechte Stellung des Beckens und darauf, dass sich dein Körpergewicht auf dem hinteren Drittel des Fußes konzentriert.

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen kannst du…

Stufe 2: …den linken Fuß nach hinten vom Boden nehmen ohne das linke Knie dabei nach vorn zu schieben (!) und/oder
Stufe 3: …den Kopf in den Nacken legen und dich mit subtilen Bewegungen um den Balance-Punkt bewegen und den Spielraum ausloten

Du bist Einatmer(Ψ), wenn du in dieser Haltung ohne intensive Kraftanwendung solide stehen kannst. Der Ausatmer(Ω) hingegen findet oft bereits in Stufe 2 kein Gleichgewicht, sondern beginnt zu wackeln und kippt nach hinten um. Bestätige das Ergebnis auf jeden Fall noch im Partnertest!

Selbsttest: Ausatmer(Ω)

Stufe 1:
Stelle dich vorerst in einer wie in Übung 1 beschriebenen Ausatemposition auf. Kippe das Becken leicht nach vorn (leichtes Hohlkreuz). Nun sinke etwas in die gebeugten Knie mit Gewicht auf den Fußballen, behalte dabei auf jeden Fall das nach vorn gekippte Becken. Die Hände befinden sich übereinandergelegt auf Höhe des Bauchnabels, die Handflächen zeigen dabei nach unten. Der Blick ist gesenkt und der Nacken lang (Kinn zur Brust). Atme bequem aus. Wenn du während der Übung atmen willst, tue dies mit relativ leerer Lunge. Achte vor allem auf die gekippte Stellung des Beckens und darauf, dass dein Körpergewicht im vorderen Drittel des Fußes (am Fußballen) konzentriert ist! Deine Energie fließt bei der Übung nach vorne unten.

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen kannst du…

Stufe 2: …den rechten Fuß vom Boden, nach vorne, heben; achte darauf das gehobene Knie vor dem anderen zu lassen (!) und/oder
Stufe 3: …den Kopf/Blick nach unten senken und dich mit subtilen Bewegungen um den Balance-Punkt bewegen und den Spielraum ausloten.

Du bist Ausatmer(Ω), wenn du in dieser Haltung ohne intensive Kraftanwendung solide stehen kannst. Der Einatmer(Ψ) hingegen findet oft bereits in Stufe 2 kein Gleichgewicht, sondern beginnt zu wackeln und kippt nach vorne um. Bestätige das Ergebnis auf jeden Fall noch im Partnertest!

Test durch Trainer oder Übungspartner

Es ist essentiell den Motoriktyp auch objektiv zu bestätigen. Dazu können die Haltungen in einer Partnerübung auf Erdung & Vernetzung getestet werden. Der Partner legt dabei seine Hand auf die Schulter oder den Armbereich der Testperson und beginnt mit sanftem Druck in Richtung von dessen Zentrum (Körpermitte) zu schieben (nicht schubsen!).

Ausatmer (Ω) Test

Die Testperson wird in ihrer authentischen Stellung vernetzte Stabilität erfahren, ohne dabei intensive Kraft aufbringen zu müssen; während der schiebende Partner das Gefühl hat sich selbst von der Testperson wegzudrücken.

Einatmer (Ψ) Test

Idealerweise wird, auf Grund von Lateralitätspräferenzen, die Einatmerposition von rechts getestet und die Ausatmerposition von links. Um genaue Ergebnisse zu erhalten, sollten beide Personen die exakten Positionen für den jeweiligen Typ kennen – Priorität hat in der Stellung immer die Gewichtung (Fußballen / Fersenbalkon) und die Ausrichtung des Beckens (gekippt / gestreckt). Diese Faktoren müssen während der Ausführung stabil bleiben! Der Tester sollte sein Feingefühl für die innere Struktur der Testperson schulen. Dies entsteht durch regelmäßige, auch als Übung betrachtete, Durchführung.

Spielerisch kann man auf ähnliche Weise mit anderen Haltungen verfahren. Insbesondere spezifische Positionen des Golfschwungs (Setup, Rückschwung, Treffmoment, etc.) können motorisch getestet werden. In den individuell effektiven Positionen sollte man immer vernetzen & erden können.
Ich empfehle dir, dich für das typgerechte Golf an den Ergebnissen dieser Tests zu orientieren, da sie für dich direkt, subjektiv und objektiv, nachvollziehbar sind und deinen körperlichen Präferenzen entsprechen! Mehr dazu im Kapitel: „Konsequenzen bei körperlichen Einschränkungen“

Hinweis:
Es ist keine Bedingung alle Schwierigkeitsstufen der Übungen zu meistern. Die Stufen dienen vielmehr dazu, im Zweifel die Anforderung zu erhöhen, um ein klares Bild zu bekommen. In den meisten Fällen zeigt sich durch diesen Test bereits deutlich der beherrschende Motoriktyp. In wenigen Fällen ist der Unterschied zwischen den Positionen aber nicht so deutlich zu erkennen. Das kann an geringfügig falscher Übungshaltung liegen oder daran, dass manche Menschen mit beiden Atemketten relativ gut arbeiten können. Aus meiner Erfahrung sind es ungefähr 10 Prozent der Testpersonen, die in beiden Haltungen ein gutes Gefühl haben. Um deren Motoriktyp genauer bestimmen zu können führen wir einen sekundären Test durch.

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