Spannende Diskussion mit Prof. Dr. Detlef Stronk

Die folgenden Fragen zu wichtigen Details der ATEMTYPMOTORIK® im Golf habe ich mit Prof. Dr. Detlef Stronk erörtert. Detlef Stronk ist sein Leben lang Sportler gewesen, immer neben seiner erfolgreichen Laufbahn als Politiker und Wirtschaftsfachmann. Nach der Pensionierung schaffte er das einstellige Handicap und ist Autor zweier erfolgreicher Golfbücher. „Großes Golf spielen und trainieren: Neue Trainings-Ansätze für Schwung, Fitness und Gesundheit“ Heel; Auflage: 1 (30. April 2018). Durch Pat Kuck hat er festgestellt, dass er dem Motoriktyp des Einatmers entspricht und spielt seitdem viel zuverlässiger.


Detlef Stronk: Im Rahmen deines konkreten Modells bin ich eindeutig Motoriktyp Einatmer(Ψ). Aus dieser Perspektive betrachtet habe ich viele falsche golferische Ratschläge, ja Anweisungen in meinen 26 Jahren Golf bekommen, die meiner Natur widersprachen, dennoch als der „richtige“ Schwung empfohlen werden! Golfmodelle im Internet stellen fast immer einen bestimmten Schwungtyp, nämlich den des Urhebers (bzw. ausgewählten Idealspielers), als den einzig richtigen dar.

In diesem Kontext sind für den Einatmer(Ψ) hier Beispiele für falsche Anweisungen:

1. „Stärke den Griff in deiner linken Hand, du musst 2 – 3 Knöchel sehen“. Ich fühlte mich immer mit einem schwächeren Griff der linken Hand und einem stärkeren der rechten wohler, wurde aber laufend kritisiert. Nun lese ich bei Ihnen, dass mein Empfinden richtig war!

2. „Strecke mehr den Po heraus, gehe etwas ins Hohlkreuz“. Wieder ein Ratschlag, der zum Ausatmer passt, nicht zu mir.

3. „Beuge dich mehr vor, dein Gewicht muss beim Ansprechen weiter vorn sein“. Falsch für mich.

4. „Mache einen One-piece-takeaway“, bei dem sich zuerst Hüften und Schultern in einem Guss drehen“. Ich fühlte mich dabei nie wohl, wollte lieber nur die Arme heben – und das ist richtig und viel einfacher für mich. Vor allem hört dann mein Schwungfehler auf, dass ich den Schläger zu flach zurück nehme.

5. „Du darfst zu Beginn des Abschwungs nicht das Becken nach vorn schieben, sondern du musst die Hüfte sofort nach hinten drehen, so hat das auch Ben Hogan gemacht“. Ich fühlte mich aber beim Schieben viel wohler und habe das dann auch bei Mike Austin als Empfehlung gehört, der immerhin den längsten Drive aller Zeiten in einem Turnier geschlagen hat.

6. „Du musst im Treffmoment überrollen“, nur dann gibst du die Arme richtig frei“. Nee, ich habe lieber länger square entlang der Ball/Ziellinie weiter geschwungen. Und auch das passt zu mir besser.

Ich bin sehr erleichtert, dass ich immer das Richtige für mich gefühlt habe. Was du lehrst, ist daher ungemein wichtig. Aber da ich auch ein Verstandes-Typ bin, möchte ich anschließend einige Fragen ergründen, um die Details noch besser zu beleuchten:

DS: Mich interessiert zu deinen Erkenntnissen als erstes, ob die Druckbewegung des motorischen Ausatmers dem „Hitten“ entspricht?

Pat Kuck: zu Hitter/Swinger
Ich bin etwas vorsichtig mit Zuordnungen, da ich die beiden Begriffe z.Zt. nur grob definiere. Ich möchte vermeiden, dass du ein anderes Verständnis vom „Hitten“ haben könntest als ich.
Das liegt vor allem daran, dass ich nicht detailliert eingearbeitet bin in die Verwendung dieser Begriffe; werde mir das genauer ansehen.
Zum jetzigen Zeitpunkt scheint mir das „Hitten“ dem Motoriktyp Ausatmer(Ω) zu entsprechen und das „Swingen“ dem Einatmer(Ψ)
Der präferierte Muskeltonus würde dem förderlich sein: Einatmer (Lockerheit, Passivität) – Ausatmer (Spannkraft, Fähigkeit der Kontrolle und des Überrollens)
Ich finde die Frage sehr gut und werde in Kürze mehr dazu sagen können.

DS: Dann interessiert mich wer auf der heutigen Tour außer Lee Westwood und K.J. Choi (Rory McIlroy sehe ich nicht so sehr) motorischer Ausatmer(Ω) /Hitter ist.

PK: Ausatmer(Ω) auf der Tour u.a.: Langer, Siem, Els, Stenson, Bradley, Couples, Davis Love, Chad Campbell, Brooks Koepka, Dustin Johnson, Tom Gainey

Tolle Analyse übrigens: McIlroy sieht auf den ersten Blick tatsächlich aus wie ein Einatmer, weil er den Körper im Finish „ästhetisch“ öffnet.
Entscheidend ist der Erdungspunkt, welcher beim Ausatmer über die Fußballen läuft.

In YT Videos von McIlroy sieht man wie sein Balancepunkt über den linken Fußballen geht. Ein gut spielender Einatmer(Ψ) könnte das nicht effektiv machen, da er so keine Vernetzung im Treffmoment erfährt. Das Öffnen im Finish, vermute ich, macht er weil es einfach „cool“ aussieht und in Rorys Jugend Tiger Woods (Einatmer), das Idol für die Kids war. Insofern sieht man hier schon die Möglichkeit kombinieren zu können. Ich persönlich glaube allerdings, Rory wird in 10 Jahren nichtmehr so stark öffnen im Finish. Auch Dustin Johnson (Ausatmer) schwingt mit hohen Händen im Rückschwung (Einatmer Merkmal) – am Impact erkennt man dann seinen Bewegungstyp. Andersrum bei Jimenez (Einatmer): schwingt flach zurück (Ausatmermerkmal). Erdungspunkt und Impact zeigen seinen Einatmertyp.

Ich sehe es so: Ein Abweichung in den typgerechten Merkmalen (außer Erdungspunkt und folgender Vernetzung) ist möglich, erschwert u.U. aber den Schwung. Jedoch kann man nicht in den Spieler hineinsehen und es mag eine Präferenz geben warum er vom „Idealbild“ abweicht. Typisches Beispiel: Der Psoas Muskel ist bekannt als „Stressmuskel“. Chronischer Stress führt zu seiner Verkürzung und dazu, dass sich das Becken nach vorn kippt. Das wäre für Ausatmer kein Problem, aber ein Einatmer verliert dadurch seine Vernetzung und Balance. Das heißt, er muss übergangsweise eine Kompensation machen und u.a. durch Dehnübungen und evtl. Stressmanagement die muskulären Voraussetzungen schaffen, um „natürlich“ zu schwingen.

DS: Weiter interessiert mich, ob man die Stile kombinieren kann, du hast das angedeutet. Ich habe z.B. festgestellt, dass die Bewegung des Steineflitschens mit der rechten Hand im Rückschwung und die des rückhändigen Frisbee-Wurfs mit der linken Hand im Durchschwung sehr gut kombiniert werden können. Du empfiehlst dem motorischen Einatmer ein Ziehen mit det linken Seite, sagst aber andererseits, dass die rechte Körperseite das Kraftzentrum ist. Ich habe als rechts-Arm Schwinger (und jetzt motorischer Einatmer) festgestellt, dass ich mehr Länge und mehr Kontrolle erziele, wenn ich zu Beginn des Abschwungs die r e c h t e Seite zusammenziehe und mich mit dem rechten Fuß abdrücke. Was meinst du?

PK: zu Kraftseite vs. Gefühlsseite
Beim Einatmer ist links die Gefühlsseite für die Feinmotorik, daher die Empfehlung das Feingefühl beim Chippen über ein Ziehen mit „links“ zu beachten.
Auch hier ist Deine Wahrnehmung 100% exakt! Die Kraftseite des Einatmers ist rechts, d.h. bei Kraftaspekten (langer Schlag) erfolgt die Steuerung über die Kraftseite,
Meistens ist das Sprungbein des Einatmers das Rechte, beim Skateboarden hat er meist das linke Bein auf dem Brett und stößt mit rechts; die meisten Einatmer machen den ersten Schritt (aus dem Stand) mit dem linken Bein (weil rechts Kraftseite zum Abstoßen).
Wie gesagt: diese Beobachtungen treffen häufig zu, unterliegen aber oft auch Konditionierung durch Alltagsgeschehen. Ich glaube, dass zum Einatmer die Schwungvorstellung „rückhändiger Frisbeewurf“ und damit der Linksarm-Schwung sehr gut passt, weil sich der Brustkorb zum Ziel hin öffnet. Für den Ausatmer passt besser das Steineflitschen, weil da die Bewegung nach unten vorne zum Wasserspiegel geht. Das kann man mit dem Rechtsarm- Schwung leichter nachempfinden.

DS: Auf den Videos der „Einatmer“ habe ich festgestellt, dass Größen wie Jack Nicklaus und Mike Austin im Rückschwung die linke Ferse leicht anheben und im Durchschwung deutlich aufsetzen. Harvey Pennick sagt in seinem berühmten kleinen roten Buch, dass das Herabdrücken der linken Ferse das Kernelement eines guten Schwungs ist. War Pennick ein Einatmer, oder kann auch der Ausatmer nach dem im Abschwung beginnenden Drücken auf den linken Fußballen danach bewusst die linke Ferse drücken? Anders gefragt: ist das Herabdrücken der linken Ferse ein Typmerkmal der öffnenden Bewegung?

PK: zu „Herabdrücken der Ferse“
Das Anheben/Herabdrücken der Ferse kann als dynamischer Faktor genutzt werden. Theoretisch für beide Typen.
Abhängig von der Präferenz im Setup, geschieht es bei Einatmern häufiger.
Folgender Versuch:
Der Einatmer steht (idealerweise) eng und gern mit Fußspitzen symmetrisch (gerade) nach vorn gerichtet.
Beim Rückschwung aus diesem Stand wird ein Anheben der linken Ferse (als Dynamikfaktor) relativ leicht möglich.
Der Ausatmer steht gern breit und dreht die Fußspitze des linke Fußes fast 45° zum Ziel.
Beim Rückschwung findet dabei das Anheben der linken Ferse nur durch bewusste Unterstützung statt.
Als Dynamikfaktor im Rückschwung stehen sich also Anheben der Ferse und der X-Faktor gegenüber. X-Faktor beschreibt ja das stabil halten der Hüfte und der gegen diese Spannung drehende Oberkörper.
X-Faktor wird, aus meiner Sicht, lieber von Ausatmern verwendet, da es dem Spannkraftprinzip entspricht und den Schwung kurz hält.
Anheben der Ferse wird lieber von Einatmern verwendet, da es der raumgreifenden, großen Bewegung entspricht.
Beides kann man natürlich auch kombinieren und erhält dann einen Riesenschwungbogen (John Daly, Bubba Watson)
Damit will ich sagen: Man sollte nicht dogmatisch sein. Die Präferenz beim Ausatmer wäre: nicht Heben. Beim Einatmer: Anheben/Herabdrücken.

Harvey Penick – auch sehr spannend wieder:
Es gibt zwar wenig Bilder von Penick beim Golf, aber seine beiden Vorzeigeschüler sind exemplarische Einatmer: Tom Kite, Ben Crenshaw!
Aus meiner Sicht unterrichtet Penick ein Einatmer Modell.

DS: Im modernen Schwung der Profis – auch beim Einatmer Tiger Woods – sieht man immer mehr in der Abschwungphase ein Abtauchen des Oberkörpers. Nach meinem Empfinden erfolgt dies mit Hilfe der vorderen Bauchmuskeln wie beim Ausatmen. Kann es sein, dass Tiger doch die Schwungstile von Zusammendrücken und Öffnen kombiniert?

PK: Zu „Abtauchen zu Beginn des Rückschwung“
Habe dies auch länger betrachtet; es findet eine logische Erklärung im Folgenden:
Abtauchen zu Beginn des Abschwungs ist ein Dynamikfaktor, welcher unterstützt wird durch Bauchmuskeln und Erdanziehungskraft.
Grundsätzlich kann er von beiden Typen genutzt werden.
Nun ist zu beachten, dass die Rückstellkräfte der Muskelketten bzw. faszialen Leitbahnen abhängig sind von deren exzentrischer Vordehnung.

Grob gesprochen: mehr exzentrische Vordehnung=mehr Rückstellkraft=mehr Power

Wichtig für die Rückstellkräfte der Faszie ist ein so genannte kurze Kontaktzeit. (nebenbei: Daher bringt eine Pause im Aufschwung für Schnellkraft nichts.)

Der Einatmer nutzt diesen Aspekt folgendermaßen:
Er steht aufrechter im Setup (daher ist die Wahrnehmung des Abtauchens beim Einatmer intensiver).
Er nutzt die zentrierenden Muskeln und die Erdanziehung im ersten Teil des Abschwungs um mehr exzentrische Vordehnung auf seine „öffnende“ Faszie (Muskelkette) zu bekommen.
Etwa zur Hälfte des Abschwungs beginnt er die linke Seite des Körpers zu öffnen. Zu Beginn fließt das in ein rotierendes Öffnen und dann auch in ein Aufrichten.
Er taucht also erst ab, um dadurch mehr Vordehnung auf seine im Treffmoment aktive Muskulatur zu bekommen. Man sieht beim Einatmer wie sich die linke Vorderseite des Körpers im Treffmoment stark verlängert.

Der Ausatmer nutzt diesen Aspekt weniger, und folgendermaßen:
Er bekommt seine exzentrische Vordehnung im Rückschwung, indem er gegen den Widerstand mit Spannkraft aufdreht. Ähnlich wie X-Faktor, nur ganzheitlicher.
Danach sinkt er über die zentrierenden Muskeln zum Impact und öffnet geringer und später als ein Einatmer.

Kann man diese Beschreibung gut nachvollziehen? Das ist komplex in der Betrachtung und ich freue mich das weiter erörtern zu können!

DS: Nachfrage zum Abtauchen: Wenn der Einatmer im ersten Teil des Abschwungs zentrierende Muskeln nutzt, was heißt das für die Atmung?

In jedem Fall muss der Einatmer in der Streckbewegung einatmen. Geht dem beim Abtauchen ein kleines Ausatmen voran? Oder ist die Bewegung zu schnell, um unterschiedlich zu Atmen?

PK: Das ist eine sehr fortgeschrittene Betrachtung.
Grundsätzlich findet während dem Schwung keine Atmung statt, weil er, wie du beschreibst, zu schnell ist, um eine kohärente Atmung durchzuführen.

Die Begriffe Ausatmer/Einatmer stellen nur gedanklich eine Brücke dar, um die richtigen Muskelgruppen zu aktivieren. Als Perfektionist wird dich darüber hinaus folgendes interessieren:
Wir haben die Atmung in den aktiven/passiven Phasen genauestens herausgearbeitet. Das ist u.a. in Zusammenarbeit mit Meistern asiatischer Kampfkünste geschehen. Ich selbst unterrichte auch Taiji, sowie Yoga.
In diesen Lehren spielt die Atmung, wie dir bekannt ist, eine wesentliche Rolle. Die Atmung ist u.a. Träger der Lebensenergie Qi. bzw. Prana..
Also die Ergebnisse waren folgende:
Vor und während der aktiven Phase (Yang) sollte der Einatmer im entspannt eingeatmeten Zustand sein. Er soll nicht während der aktiven Phase (also im 2ten Teil des Abschwungs) ausatmen.
Der Ausatmer sollte zu Beginn der aktiven Phase (bei ihm der Beginn des Abschwungs) entweder a) entspannt ausgeatmet sein, oder b) eingeatmet und atmet dann während der aktiven Phase aus!
Kurzum ist die richtige Empfehlung für den Einatmer vor dem Schwung entspannt einatmen und während dem Schwung nicht atmen bzw nicht beachten.
Für den Ausatmer vor dem Schwung sanft ausatmen und dann nicht atmen bzw. nicht beachten.
Ich gehe kaum auf Atmung ein – verwirrt die meisten. Sie ist aber hilfreich um die entsprechende Bewegung zu triggern beim Üben.

DS: Jonathan Taylor erläutert, dass der Katapulteffekt des Schleuderns des Oberkörpers vor dem Treffmoment durch die Verlangsamung der Beckendrehung erzeugt wird. Ich kenne diese Schnappbewegung in der rechten Hüfte vom Diskuswerfen.

Hier die Frage: ist dieser Katapulteffekt eher typisch nur für den Einatmer oder auch für den Ausatmer?

PK: Zum Katapulteffekt des Oberkörpers
…stellt sich wie beim Diskus ein dadurch, dass die Spirallinie (SPL – eine myofasziale Leitbahn) durch die Trägheit des Oberkörpers gegen die Beschleunigung der Hüfte eine exzentrische Vorspannung erfährt. Und sich dieser Impuls zum Abwurf, bzw. Treffmoment umkehrt. Also Becken wird langsamer, weil am Ende seines Bewegungsumfangs. Dann holt der Oberkörper durch die Rückstellkräfte der Spirallinie (SPL) den Weg auf. Siehe dazu: Thomas Myers, „Anatomy Trains“ sowie den deutschen Faszienpabst Dr. Schleip.
Das entspricht mehr dem Schwung des Einatmers.

DS: Ich habe bei der Beschreibung meiner Abschwungbewegung die Beinarbeit vergessen, obwohl sie fast das Wichtigste ist:

Im Transition Move kurz vor dem Umkehrpunkt der Arme schiebt zunächst das Becken diagonal nach vorne. Zugleich sinkt das ewige Dreieck Richtung Brustkorb, der rechte Ellbogen kommt vor die rechte Hüfte und der Handgelenkswinkel verkleinert sich.

Zugleich- und das habe ich nicht erwähnt, obwohl es zentral wichtig für mich ist- drücke ich (mit der Innenseite?) den rechten Fuß kräftig in den Boden. Dadurch öffnet sich automatisch die linke Hüfte (wie bei Feldenkrais gelernt). Ich brauche mich also um die linke Hüfte überhaupt nicht zu kümmern. Die Öffnung erfolgt über das rechte Bein, nicht aktiv durch die linke Hüftmuskulatur.

Wenn ich, z.B. beim Drive noch mehr Power haben will, ziehe ich zudem bewusst noch die rechte seitliche Muskulatur an, was das Schieben des Beckens und dann den Katapulteffekt beim Release durch den Treffmoment noch verstärkt.

Bleibt als Einziges noch offen, was Arme und Hände machen. Grundsätzlich nichts. Die Schnelligkeit der Bewegung kommt vor allem durch die Wirkung des Doppelpendels.

Ich habe allerdings herausgefunden, dass ich die für den Amateur nicht so einfachen Schläge mit Fairwayhölzern und langen Hybrids dann am besten mache, wenn ich mit der rechten Hand in der Treffzone nach Art des Hämmerns gegen und durch den Ball Schläge. Diese Vorstellung des Hämmerns ist wieder das Erfühlen einer ganz natürlichen Bewegung, die jeder sofort nachvollziehen kann. Beim Hämmern verschwendet man auch keinerlei Gedanken an die Technik, sondern lernt aus Erfahrung, wie man den Nagelkopf am besten reintreibt.

Chris Riddoch („Golf is easier than you think“), weist übrigens darauf hin, dass eine Studie herausgefunden hat, dass gelernte Schmiede nicht immer gleich schwingen und trotzdem das Zielobjekt immer genau treffen. Unser Unterbewusstsein ist doch der größte Meister!

PK: Vielen Dank für Deine Präzisierung! Biomechanisch exakt richtig für den Einatmer – ich werde diese Art der Beschreibung didaktisch gern übernehmen.
Du hast recht es ist viel effektiver die rechte Seite zu beschreiben, das sie ja aktiv ist. Das Öffnen der Hüfte ist Folge und passiv.
Agonistische Muskulatur sollte in jedem Fall die gefühlte Brücke darstellen. Das hab ich bisher häufig für Einatmer übersehen, da meine Kraft aus der linken Seite kommt, hab ich gern den Einatmer auch über die linke Seite versucht zu erreichen.

Arme und Hände
Die Kraftentfaltung geschieht effektiv über Spiralen. So ist die Muskulatur angeordnet. Siehe u.a. Spiraldynamik®. Beim Taiji beispielsweise unterscheidet man exakt zwischen Innen- und Außenspiralen und zugehörigen Handgelenkstellungen.
In der Feinform auch Beinspirale und Halsspirale. Diese Armspiralen sind so sensibel, dass ein Taiji Adept etwa 2 Jahre braucht, um sie brauchbar darzustellen.
Die biomechanisch effektive Form ist folgende:
Da die Hände am Golfschläger fixiert sind arbeiten die Arme annähernd zusammen. Das heißt sie arbeiten gegenläufig (Innen- und Außenrotation). Tatsächlich können Sie auch kurzzeitig (Impact) gleichlaufen. Die gleichlaufenden Spiralen in den Armen haben kurzfristig höhere Effektivität. Studien dazu haben wir durchgeführt. Widersprechen damit allerdings einigen traditionellen Schulen.
Also Fakt ist, wenn ich die Faszien der Atemtypmotorik® aktiviere, dann setzt der Ausatmer seine Kraft über eine Innenspirale mit leicht dorsalem Handgelenk um. Das wird bereits im Setup forciert.
Der Einatmer über Aussenspirale und palmares Handgelenk. Daher der typische Einatmer Griff.
Kelvin Miyhira hat mal sehr schön herausgearbeitet, wie Tiger kein Release (mit Innenrotation der Kraftseite), sondern eine Supination (kurzfristig gleichlaufend mit beiden Armen) der rechten Seite durch den Impact macht. Er stellt dabei heraus wie sehr die zweidimensionale Sicht von vorn eine Rotation der Arme vermuten lässt, in Relation zum Körper jedoch das nicht stattfindet.
Etwas anders beim Ausatmer, er hat im Impact idealerweise eine sehr kurzzeitig gleichlaufende Innenrotation und die effektiven leicht dorsalen Handgelenke. Schön zu sehen bei Westwood.
Kann man häufig am Schreibstil beobachten: Einatmer haben meist gerades/palmares Handgelenk und überstrecktes Fingergrundgelenk des Zeigefingers. Ausatmer hingegen, dorsales rechtes Handgelenk und deutlich gebeugtes Fingergrundgelenk im Zeigefinger.
Das Thema ist höchst sensibel und muss Live erfahren werden – in der Tat ist es so komplex, dass ich noch mit keinem Schüler (im Golf) daran arbeiten konnte.

DS: Ein Großteil der Golflehrer empfiehlt einen Durchschwung-Punkt („focus point, power point, straight release point“) ein Stück nach dem Treffpunkt, auf den man hin den Durchschwung orientieren soll. Beim Ausatmer ist das ganz klar, weil seine Bewegung ja in einer Linie nach vorne/unten geht. Wie aber ist es beim Einatmer? Eigentlich geht ja da die Orientierung nach vorne/oben. Hat der Einatmer auch einen bestimmt Durchschwung-Punkt, den er anvisieren sollte oder kommt es bei ihm nur auf den Fluss durch den Ball ohne eine Punkt-Orientierung an?

PK: Zum Durchschwung Punkt
Beide Typen verwenden unterschiedliche Gefühlsausdrücke um ähnliche Vorgänge zu beschreiben. Ich lerne täglich noch „Einatmerisch“, bin auch so verheiratet
Also technisch: Da sich beim Einatmer das Zentrum nach oben/vorne öffnen will, werden die Arme in diese Richtung mitgezogen.
Meine Erfahrung ist folgende: Der Einatmer hat Schwierigkeiten die Arme rechtzeitig zu senken, sobald er die richtige Zentrumsbewegung verinnerlicht hat.
Daher sollte er fühlen wie die Arme „isoliert“ während der Bewegung auf einen Punkt deutlich hinter dem Ball zielen (also vor dem Treffpunkt).
Das Senken der Arme sollte intensiv sein. Einatmer mit guter Zentrumsbewegung tendieren eher zu dünn getroffenen Bällen.
Interessant wäre Dein Feedback bezgl. des richtigen Gefühls für die Arme!

DS: Ich habe den Eindruck, dass der zentrierende Stil des Ausatmers grundsätzlich weniger anfällig für Rückenprobleme ist als der öffnende des Einatmers. Bei Letzterem besteht m.E. die Gefahr, zu sehr ins Hohlkreuz zu fallen oder die Hüfte zu sehr zu beanspruchen (s. Tiger).

Was ist deine Meinung? Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse?

PK: Zu Anfälligkeit für Verletzungen
Ich denke, dass es spezifische Problemfelder für den jeweiligen Typ gibt. Wenn der Ausatmer im falschen Modell schwingt bekommt er Probleme an L4 / L5 durch zuviel Druck (wie du beschrieben hast) und evtl. Nackenprobleme, weil er den ruhigen Kopf und die folgende Lordose in der HWS nicht gut verträgt. Wenn der Einatmer einen gegentypischen Schwung lernt erfährt er u.a. Starre in der Hüftregion und Probleme in der Brustwirbelsäule, weil diese (für ihn) zuviel Bewegung übernimmt.
Zu Tiger: Ich habe seine Probleme vorausgesagt, als Sean Foley mit ihm begann über ein gebeugtes linkes Knie zu schwingen, um den Rücken zu entlasten. Dieser Tipp ist maximal kontraproduktiv für Einatmer. Jetzt streckt Tiger wieder links, öffnet aber nicht mehr soviel, um seinen Rücken zu schonen. Natürlich hatte Tiger vor Sean Foley bereits Rückenprobleme. Diese korrelieren aus meiner Sicht mit dem psychosomatischen Konflikt den er durchlaufen hat und der sich als Selbstwertkonflikt in den zugeordneten Bereichen der Wirbelsäule präsentiert hat. Das ist allerdings ein tiefergehendes, aber gleichermaßen spannendes Thema

DS: Noch eine Anmerkung: Deine beiden Schwungstile ähneln sehr Jim Hardys Unterteilung in den Einebenen- und den Zweiebenen/Schwung. Deine Unterscheidung in öffnenden und zentrierenden finde ich besser, weil sie mehr an das Körpergefühl anknüpft, nicht die Golftechnik.

PK: zu Jim Hardy
Super – ja letztendlich bestätigen Ähnlichkeiten wunderbar die Grundlagen der Atemtypmotorik®.
Zur Abgrenzung:
Danke für dein postives Feedback!
Atemtypmotorik® ist ein polares Typmodell welches global angewendet werden kann. Wenn man die Grundlagen richtig anwendet, setzt man sie in allen Bewegungen und Sportarten um. Radsport, Tennis, Skifahren, Schreibstil usw.
Im Gegensatz zu vielen Golfmodellen testen wir vorher (subjektiv und objektiv) welchem Typ man entspricht und setzen in Folge die Inhalte um. Es gibt also kein Probieren (außer zu Trainingszwecken), ob mir der andere Stil vielleicht doch besser liegt.
Systeme wie Swinging/Hitting, Jim Hardy usw. haben alle recht und sind super – nur können sie nicht vorher durch exakte Tests den Effizienztyp bestimmen, sondern beobachten und probieren und stellen danach fest: Das ist ein Hitter, oder das ist ein Oneplaner…
Die Ursache für die Wahl des z.B. Oneplaneschwungs liegt aber vorher – in der motorischen Qualität welche der Spieler mitbringt.

DS: Ich habe mir nochmals genau die Bewegungsmuster angeschaut. Wirklich frappierend ist bei mir die Übereinstimmung mit den zwei Arten von Medizinball-Würfen.

1. Beim Wurf über eine Mauer stehe ich aufrechter, schwinge näher am Körper den Ball zurück und mit beiden Armen hoch. Das Gewicht geht auf die rechte Ferse. Dann leite ich den Abschwung mit einer Gewichtsverlagerung auf den linken Fuß mittels eines Verschiebens des Beckens Richtung Mauer ein. Dadurch wird das Momentum des Absinkens des Schlägers erzeugt, das ich mit Schwung der Arme und Drehung der Körpermitte aufgreife. Beim Schwung ins Finish nach vorne oben setze ich meine unteren Rückenmuskeln ein und: atme ein.

Whow, der Einatmer-Schwung!

2. Beim Wurf gegen eine Mauer bewege ich mich ganz anders. Ich stehe etwas gebeugter. Dann schwinge ich den Ball mehr um mich herum. Ich erzeuge den Wurf mehr mit einer Anspannung der Bauchmuskeln, sowie einer Drehung des Beckens und einer Streckung der Arme und Hände Richtung Mauer. Ich atme hörbar aus.

Aber dies kennst du ja bestens: der Ausatmer- Schwung.

Ich glaube dass jedermann diese beiden unterschiedlichen Bewegungen sofort nachvollziehen kann. Die Kunst besteht dann darin, die auf den Golfschwung zu übertragen.

Dazu bedarf es einer Methodik des Anlernens, wie sie Chuck Quinton vorbildlich für seinen Rotaryswing entwickelt hat und schrittweise rüberbringt.

PK: Sehr passende Beschreibung und lässt sich genauso anwenden. Einzig vielleicht die Vorstellung „Medizinball“ könnte, auf Grund seines Gewichts, beim Einatmer zuviel Muskelspannung erzeugen. Der Einatmer arbeitet potentialentfaltend mit Schnellkraft, aber lockerer Vorspannung. Ich werde diese Visualisierungen gerne im Training anwenden.

DS: Jack Nicklaus war der Prototyp des Einatmers , beim Putten allerdings das Gegenteil. Später gefragt, was er ändern würde, sagte er seinen Puttstil.

Frage: Vertragen sich trotzdem unterschiedliche Stile im langen und im kurzen Spiel?

PK: zum Putten von Jack Nicklaus
Ja sein Stil sieht erstmal gemischt aus. Er hat einige deutliche Einatmerfaktoren beim Putten. Den sehr runden Rücken, der zwar zentriert aussieht aber die typische konkave Beugung der Wirbelsäule zeigt. Die Folge ist auch das gehobene Kinn und die Nackenlordose. Das ist recht typisch für Einatmer. Auch beugt er das linke Handgelenk palmar (zum Handrücken) und steuert so feinmotorisch den Putt. Beim Putt geht es ja hauptsächlich um den Fluss von Energie und Information im Körper, eventuell treten dort mehr Abweichungen auf. Wie an den verschieden Stilen auf der Tour zu erkennen ist, spielt Individualität beim Putt eine große Rolle. Und so gibt es für jeden noch Faktoren, welche über Anatomie und Optik (beim gucken) hin zur Psyche Auswirkungen auf den Stand haben. Ich denke hier muss man noch differenzierter den Einzelnen betrachten und kennenlernen.

DS: Eine Anmerkung zum Chippen aus meiner Erfahrung: Ganz wichtig ist es b e i d e Arme hoch zu nehmen. Sonst besteht die Gefahr, doch wieder zu flach zu werden. Häufig wird das anders gelehrt, nämlich sich nur auf den linken Arm zu konzentrieren. Das ist insofern richtig, als es eine schöne Vorstellung ist, ihn nach rechts oben ins Türeck zu strecken (Dehnungseffekt). Aber der rechte Arm muss synchron folgen.

Noch eine Empfindung:

Ich glaube, dass du den Einatmer Chip einfacher darstellen kannst als im E-Book. Ich habe die Varianten heute nochmals genau durchgespielt.

Eigentlich ist der Chip total simpel: Arme zurück, Becken vor.

Ich habe dabei das Gefühl, mit der linken Hüfte den Ball zu schlagen.

Es würde mich sehr interessieren, ob diese Empfindung auch bei deinen Schülern nützt.

Die Arme müssen eigentlich gar nichts tun, als sich vom Körperzentrum bewegen zu lassen.

PK: Ich hatte vor etwa 3 Jahren eine Umfrage an Einatmer gerichtet, um das zu hören, was du jetzt präzisierst…
Bin dir sehr verbunden für das Feedback.
Auch wirklich spannend, da ich vor Jahren mit dem Begriff „Dead Hands“, von Dave Pelz, in meinem Spiel nichts anfangen konnte. Und nun taucht es aus Deiner Richtung auf.
Genau dieses Dead Hands Gefühl ist kontraproduktiv für den Ausatmer – aber super für den Einatmer!
Aus meiner Sicht ist für viele Trainer die Schwierigkeit, dass Sie eben das beschreiben, was Sie selbst empfinden.
Ich habe früher Einatmer ebenso nur nach meinem Empfinden eingestellt; und als ich mit dem Thema begonnen habe festgestellt, dass 85% meiner Kunden Ausatmer waren.
Naja, ist irgendwie logisch.

DS: Zum Schluss für den Profi noch eine kurios erscheinende Frage:

Erzeugen Einatmer und Ausatmer ihre höchste Schlägerkopfgeschwindigkeit an unterschiedlichen Stellen?

Ich habe immer den Ratschlag gehört, dass der Whoosh am lautesten nach dem Treffmoment sein soll und dort die Schlägerkopfgeschwindigkeit am höchsten. Ist das vielleicht ein Merkmal des Ausatmer-Schwungs?

Bei Mike Austin, meiner Überzeugung nach ein Einatmer, lerne ich jetzt auf einem seiner Videos, dass er seine überragende Geschwindigkeit (135 m/pH mit über 60) im ersten Teil des Abschwungs mit dem Kraftbogen (er nennt das Verschieben der Wirbelsäule) und der bereits oben ansetzenden Wurfbewegung erzeugt.

Und Chuck Quinton von Rotaryswing weist in einem phantastischen neuen Video darauf hin, dass viele Spieler zu wenig Geschwindigkeit beim Ballkontakt haben, weil sie zu viel mit der linken Seite schieben und die Arme hinterher hinken. Das gibt dann die Pushes, unter denen auch ich häufig gelitten habe.Er empfiehlt genau wie du zu Beginn des Abschwungs zugleich mit dem Verschieben der linken Seite bewusst Geschwindigkeit mit dem rechten Arm zu erzeugen („right arm only Drill“).

Das ist dann wieder die Wurfbewegung, die in meinem Buch im Vordergrund steht.

PK: Für den ausgereiften Schwung, sollte idealerweise der Treffpunkt die Schlägerkopfhöchstgeschwindigkeit darstellen.
Wenn im Treffpunkt der Highspeed ist, dann ist der Woosh nach dem Treffpunkt hörbar, wegen Schallgeschwindigkeit vs. Lichtgeschwindigkeit.
Das heißt, wenn im Treffmoment der Woosh entsteht (idealerweise) dann benötigt dieser Schall über etwa 200cm (Schlägerkopf-Ohren Distanz) eine Zeit (T) die er mit 1236 km/h überbrückt.
In dieser Zeit T legt der Schlägerkopf mit bspw. 110mph bzw 177kmh eine Strecke von: „200cm geteilt durch 7 (1237kmh:177kmh)=28,5cm“ auf seiner Kreisbahn zurück.
Das bedeutet, wenn der Woosh im Treffpunkt auftritt, dann höre ich ihn erst, wenn der Schlägerkopf bereits 30 cm weiter auf seiner Kreisbahn gegangen ist. Das ist ungefähr das, was wir beim guten Schwung empfinden.
Nachvollziehbar oder?
Ich denke das sollte bei beiden Typen so sein.
Genau, Mike Austin ist deutlich Einatmer – ich denke er meint damit, dass er den entscheidenden Impuls im ersten Teil des Abschwungs gibt, die Höchstgeschwindigkeit dann aber zum Treffpunkt auftritt, wenn die Arme die Kraft übertragen haben.
Chuck Quinton hat ganz recht – habe das Video zwar nicht gesehen, kenne aber das Thema von meinen Schülern (insbesondere jugendlichen Mädchen, deren seitliche Rumpfmuskulatur noch schwach ist):
Viele schieben die Hüfte lateral (seitlich) und lassen dann Ihre Höchstgeschwindigkeit zu früh entstehen, ohne diese im Schwung weiter zu transferieren werden sie dann zum Treffpunkt langsamer. Der typische Fehlschlag ist der Push bzw. fett/dünn getroffene Bälle.

Ich hab noch keine abschließende Meinung zu Draw und Fade.
Es gibt Faktoren bei beiden Typen die den einen oder anderen Schlag erleichtern.
Mein Gefühl ist aber, dass die Schlagkurve auch noch von anderen Faktoren abhängt.
Ein Beispiel ist die grundsätzliche Schlaglänge. Eher der Longhitter wird gerne den kürzeren aber präziseren Fade spielen wollen.
Aber auch da: Johnny Miller hat sogar seine Pitches gedrawed und das richtig präzise…
Ich spiele lieber Fade, habe beim Schlag immer ein Fadegefühl, tendiere aber zu einem zu starken Griff, so dass mein Fadegefühl auch zu oft im Hook enden kann.

DS: In dem Zusammenhang eine Frage: Was hälst du vom „Twirl“, den Austin und Kopp, der Trainer von Steve Elkington, zu Beginn des Abschwungs mit dem rechten Handgelenk empfehlen? Vielleicht etwas für doch absichtlichen Lag.

PK: Ich höre zum ersten Mal vom Ausdruck „Twirl“ – habe zwei Videos gesehen wo sich Elkington dazu äußert. Die waren aber nicht sehr detailliert.
Bei ihm scheint es eher eine Summe aus mehreren Teilbewegungen zu sein.
Für meine Interpretation ist am wahrscheinlichsten das Absenken des rechten Ellenbogens (Richtung Ball) als Dynamikfaktor bei dieser Erklärung zu sehen.
Dieses Absenken ist eine Aussenrotation im rechten Schultergelenk, welche auch beim Werfen und Speerwerfen angewendet wird.
Das heißt beim Wurf geht erst der rechte Ellenbogen vor und dann folgt die Hand – Durch das außenrotierte Schultergelenk werden die beteiligten Muskeln exzentrisch gedehnt und vorinnerviert und tragen mit dem dadurch verursachten „Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus“ (Stretch Shortening Cycle) zu schnellerer Bewegung bei.
Hört sich ja kompliziert an, ist aber ganz natürlich. Manche Spieler achten fast nicht drauf – ist ein interessanter Aspekt beim differentiellen Üben (also dem methodischen ausprobieren innerhalb eines Lösungsspielraums).

Abschließend möchte ich hinzufügen:

Bei dem Modell, was ich vermittle gibt es ganz klare anatomische Vorgaben, welche potentialentfaltend für den Einzelnen wirken.
Im Rahmen der Atemtypmotorik® kann man eindeutig den Typ bestimmen. Dies geschieht über den statischen EVB-Test. Um per Beobachtung den Motoriktyp herauszufinden (z.B. im Fernsehen) gibt es ganz konkrete Punkte an denen man sich orientiert. Den EVB Test ersetzen kann dies jedoch nicht.
Atemtypmotorik® ist ein Bewegungsmodell, welches auch therapeutisch angewendet wird.
Die Bewegung im Golf ist eine Ausprägung davon und kann helfen authentische Bewegung zu erfahren.

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